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Kasperl:

"Ausdruck kindlicher Wünsche und Hoffnungen"

Der Kasper ist der "Freche", der durch Witz und Pfiffigkeit immer das Böse mit dessen "eigenen Waffen" in seine Schranken verweist und danach in die heile Welt zurückkehrt. Wenn z. B. der Räuber sagt: "Ich gebe dir eins auf die Nase!" antwortet Kasper: "Was?" Du hast eine schwache Blase?"  und duckt sich, wenn der Räuber zuschlagen will. Oder wenn die Hexe einen bösen Zauber aussprechen will und sagt: "Ich bin die Hexe Habukan und ..." antwortet der Kasper: "Waaas Zwackelmann, Schnackelmann, Weckelzahl, Zackelschwan ...?". Dabei weckt jedes neue Wort Assoziationen, die zum Lachen reizen.

   

Seppel und  Gretel:

"
Vertreter des realen kindlichen Erlebnisbereich"

Seppel und Gretel sind meist keine selbständig agierenden Figuren. Seppel ist Kaspers Freund und Spielkamerad. Gretel Kaspers Frau, Schwester oder Gefährtin. Während der Kasper oder andere Figuren Ausflüge in die irreale Phantasiewelt der Kinder machen dürfen, bewegen sich Seppel und Gretel vorwiegend im realen kindlichen Erlebnisbereich.

 
   
 

Oma:

"Die "gute" Mutter, die Selbst-ständigkeit zugesteht"

Sie erfüllt die kindlichen Bedürfnisse des Kasper, kocht
z. B. gutes Essen. Sie ermahnt und hält zum Guten an, verzeiht aber auch dumme Streiche. Stets wendet sie sich dem Kind liebevoll zu und "erzieht" es zugleich - ohne es an sich zu binden. So eröffnet sie dem Kind den Weg zur eigenen Identität.

   

Die Räuber:

"Auseinandersetzung mit kindlichen "Unarten" und "Wünschen"

Der freche Räuber, der sich einfach nimmt, was er haben möchte, oder der "edle" Räuber, der wie Robin Hood das geraubte Gut den Armen gibt, der mutige und der ängstliche, der kluge und der dumme Räuber sind oft der Ausdruck dafür, wie sich das Kind mit seinem teilweise unerfüllbaren oder unerlaubten Wünschen und den Geboten und Verboten der Umwelt, aber auch seinem eigenen Gewissen auseinandersetzt.

 
   

 

Die Hexe:

"Ausdruck innerer Aggression und unbewältigter Konflikte, aber auch hilfreicher Kräfte"

Wenn Kinder im Puppenspiel innere Aggression ausdrücken wollen, greifen sie gerne zur Hexe. Eigene feindselige Gefühle, aber auch gefürchtete Bedrohung können in die Hexe hineingelegt werden. Die Auseinadersetzung mit der Hexe mit den übrigen Figuren kann auf kleine oder große Konflikte im kindlichen Erleben hinweisen. Es gibt auch die positive "lustige Hexe", die mit ihren Zauberkräften und ihrer Weisheit dem Kasper und dem Kind helfen kann, mit Schwierigkeiten fertig zu werden.

   

Der Polizist:

"Auseinandersetzung mit den Geboten und Verboten in Familie und Umwelt"

Der Polizist sorgt dafür, dass die Gesetze der Moral befolgt werden. Je nach dem Entwicklungsstand des kindlichen Gewissens kann der Polizist bedrohlich oder hilfreich und beruhigend sein. Im Puppenspiel steht er meist dem Unerlaubten näher als dem Verbrechen. Er ist ein Bild der Auseinandersetzung des Kindes mit seinem Alltags-Gewissen.

 
   
 

Prinzessin, Prinz, König und Königin:

"Verkörperung von Eltern, Kind und Familie"

König und Königin sind in der kindlichen Phantasie häufig die eigenen Eltern. Prinz oder Prinzessin ist das Kind selbst. Im Spielen der königlichen Familie werden oftmals die Beziehungen zu Eltern und Geschwistern ausgedrückt. Auch das Verhalten und Erleben der Erwachsenen, Liebe, Heirat, Abschiednehmen usw. werden gerne spielerisch nachgeahmt.

   

Tierfiguren:

"Beliebte Spielpartner des Kindes"

Liebevoller Umgang und Spiel mit Tieren bedeuten eine Fülle von Gefühlen und eine wichtige Erweiterung der kindlichen Erlebniswelt. Kinder identifizieren sich besonders leicht mit Tieren und erleben dabei Freude, Schmerz, Erwartung, Enttäuschung, Zuneigung, Abneigung, Mut.